Entschuldige mich kurz, mir kommt da gerade etwas Kotze hoch....
"Ein, zwei von denen haben guten business sense."
Wenn ich sowas lese, da wird mir echt anders. Da merke ich, wie mir der Hemdkragen von Sekunde zu Sekunde enger wird.
Oben stehender Satz stammt von einer Unternehmensberaterin, die kurz zuvor eine Gruppe Studis probegeritten hat.
Es ist sicherlich ein Vorteil, dass eine breite Öffentlichkeit Notiz davon nimmt, dass die Zeiten des Müßiggangs in studentischen Kreisen spätestens seit der Zeit vorbei sind, in der die letzte Generation der studentischen Müßiggänger die oberen Etagen der bundesdeutschen Bildungspolitik erreicht hat. Da hat der Artikel doch noch etwas Gutes.
Wenn allerdings von einer "pragmatischen Generation" die Rede ist, würde ich das gerne als "desillusionierte Generation" bezeichnen.
Ich studiere ein geisteswissenschaftliches Fach. Kollegen, die fertig sind, berichten, dass sie in ihrem Studium nicht mehr als 3 Veranstaltungen hatten, die wirklich was gebracht haben. Der Rest: Absitzen, in der Liste unterschreiben, ein Stück Papier in Empfang nehmen, auf dem steht, dass sie da waren.
Ich gehöre zu der absolut ausgestorbenen Spezies derer, die sich ausschließlich selbst ernähren. Kein Bafög, kein nichts wandert auf mein Konto, ohne dass ich es erarbeitet hätte. In meinen Veranstaltungen sitze ich dann mit Herrschaften rum, die das Studium als Fortsetzung der Schule betrachten. Und damit haben sie recht. Taschengeld einstreichen, für den Luxus noch 7 Stunden die Woche arbeiten gehen - so lässt es sich studieren.
Wie die Wirklichkeit aussieht: Wer heute studiert, unterzieht sich damit einer Operation am offenen Herzen. Permanent wird am laufenden System herumgedoktort: Erst 800 Euro Gebühren, jetzt 650 Euro "Beitrag zur Finanzierungsgerechtigkeit im Hochschulwesen".
Als Gegenleistung darf ich mich jedes Semester an der Seminar-Lotterie beteiligen. Einfach in das Seminar gehen, das interessiert und zeitlich in den Plan passt? Wo kämen wir hin? Und nicht vergessen: Immer schön alle 6 Monate die 650 Euro überweisen.
Und wenn ich dann dieses Geschwafel von "business sense" lese, da kommt mir nun wirklich der Mock hoch.
Das ist Scheiße. Punkt.
Wenn ich sowas lese, da wird mir echt anders. Da merke ich, wie mir der Hemdkragen von Sekunde zu Sekunde enger wird.
Oben stehender Satz stammt von einer Unternehmensberaterin, die kurz zuvor eine Gruppe Studis probegeritten hat.
Es ist sicherlich ein Vorteil, dass eine breite Öffentlichkeit Notiz davon nimmt, dass die Zeiten des Müßiggangs in studentischen Kreisen spätestens seit der Zeit vorbei sind, in der die letzte Generation der studentischen Müßiggänger die oberen Etagen der bundesdeutschen Bildungspolitik erreicht hat. Da hat der Artikel doch noch etwas Gutes.
Wenn allerdings von einer "pragmatischen Generation" die Rede ist, würde ich das gerne als "desillusionierte Generation" bezeichnen.
Ich studiere ein geisteswissenschaftliches Fach. Kollegen, die fertig sind, berichten, dass sie in ihrem Studium nicht mehr als 3 Veranstaltungen hatten, die wirklich was gebracht haben. Der Rest: Absitzen, in der Liste unterschreiben, ein Stück Papier in Empfang nehmen, auf dem steht, dass sie da waren.
Ich gehöre zu der absolut ausgestorbenen Spezies derer, die sich ausschließlich selbst ernähren. Kein Bafög, kein nichts wandert auf mein Konto, ohne dass ich es erarbeitet hätte. In meinen Veranstaltungen sitze ich dann mit Herrschaften rum, die das Studium als Fortsetzung der Schule betrachten. Und damit haben sie recht. Taschengeld einstreichen, für den Luxus noch 7 Stunden die Woche arbeiten gehen - so lässt es sich studieren.
Wie die Wirklichkeit aussieht: Wer heute studiert, unterzieht sich damit einer Operation am offenen Herzen. Permanent wird am laufenden System herumgedoktort: Erst 800 Euro Gebühren, jetzt 650 Euro "Beitrag zur Finanzierungsgerechtigkeit im Hochschulwesen".
Als Gegenleistung darf ich mich jedes Semester an der Seminar-Lotterie beteiligen. Einfach in das Seminar gehen, das interessiert und zeitlich in den Plan passt? Wo kämen wir hin? Und nicht vergessen: Immer schön alle 6 Monate die 650 Euro überweisen.
Und wenn ich dann dieses Geschwafel von "business sense" lese, da kommt mir nun wirklich der Mock hoch.
Das ist Scheiße. Punkt.
PvK - 24. Jun, 22:51
Hättest Du...
Statt dessen würdest Du reihern, bis der Arzt kommt, weil es um die Berufschulen auch nicht besser steht. Nur anders.
Ich war jung...
Übrigens weiß ich, dass das duale System in der Berufsuasbildung zumindest bei den kaufmännischen oder informationstechnischen Berufen in mindestens demselben Umfang für die Katz' ist. Aber einen großen Unterschied gibt es: Die unnütze Berufsschule steht nicht im Mittelpunkt der Ausbildung. Hier lernt man wenigstens in einer Firma etwas sinnvolles.
In meinem tollen Studium gibt es aber nichts anderes als unnütze Veranstaltungen (Einschränkung: Wer in die "Forschung" will, wird sie nicht unnütz finden. Die anderen 98% schon, wenn sie denn fähig sind, weiter als bis zum Semesterende zu denken).
Schnöde Welt!